Fast ein Jahr nach der verheerenden Flutkatastrophe von Simbach am Inn vom 1. Juni 2016, die in der Region sieben Todesopfer forderte und Teile der niederbayerischen Gemeinde zerstörte und verwüstete, konnten die Simbacher Bürger nach einer schweren Zeit des Wiederaufbaus endlich wieder ausgelassen einen Festsonntag feiern.
Anlass war das 65-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe des Trachtenvereins „Inntaler“ Simbach. Mit dabei: wir „Edelweißer“ Trachtler, angereist mit einem ganzen Bus. Eingeladen waren neben dem Patenverein alle Inngau-Vereine.
Die vom ersten Vorstand Christian Weigl ausgegebene Abfahrtszeit von sieben Uhr konnten wir zwar nicht ganz einhalten – zum einen weil der Bus noch nicht da war und vielleicht auch deshalb, weil der ein oder andere noch ein bisschen angeschlagen vom ersten Weinfest des Dirndl- und Burschenvereins Miadakin im Zelt der Stopsler am Abend zuvor war. Die Fahrt wurde zur Stärkung mit Brezen und Kaffee genutzt und das ein oder andere Miederdirndl nutze die Zeit, sich die Frisur zurechtmachen zu lassen oder gar von der Zeugwartin, der Barbara Merk, noch letzte Näharbeiten durchführen zu lassen. Selbst dafür war unsere Beawe gerüstet.
Trotz verspäteter Abfahrt waren wir so pünktlich, dass sich noch eine (Radler-) Maß im Zelt ausging bevor wir uns am großen Parkplatz im Gewerbegebiet zum Kirchenzug aufstellten. Bad Aibling bot den Zuschauern am Wegrand wie immer ein hervorragendes Bild und lag auch zahlenmäßig über dem Durchschnitt. Zum Festgottesdienst auf dem heißen Kirchenplatz ergatterte sich unser Verein einen bärigen Schattenplatz mit Brunnen unter einem alten Baum mit gutem Blick auf den Altar. Ein Höhepunkt der Eucharistiefeier bildete die Weihe der neuen Vereinsfahne der Simbecker Trachtler. Die alte Fahne fiel ebenfalls der Flut zum Opfer und wurde so stark beschädigt, dass ein Richten ausscheidete. Als Ausstellungsstück ist sie seither zu sehen. Die neue Fahne, eine exakte Kopie der Vorgängerin, kann nun wieder Stolz den Verein anführen und gibt unsern Wahlspruch „Treu dem guten alten Brauch“ aus. Die Fahnenweihe bildete gewissermaßen den Abschluss der schlimmen Eindrücke der Flutkatastrophe und so war das schon mitten im Gottesdienst gesungene „Großer Gott wir loben Dich“ mehr als angebracht. Der Festzug nach dem Mittagessen führte uns auch in jene Gemeindeteile, in denen die Flutschäden noch sichtbar sind. Insgesamt durften wir aber feststellen, dass Simbach am Inn auch Dank der bayernweiten Unterstützung von der Bayerischen Staatsregierung bis zum Inngau-Trachtenverband wiederaufgebaut ist. Ein Ehrtanz unseres Vereins, die obligatorische Amboßpolka mit allen Buam und Mannerleid und das Singen der Bayernhymne im mit allen Vereinsfahnen gesäumten Festzelt schlossen den Festtag ab.
Während andere Vereine meist mit der gleichen Zahl oder gar weniger an Mitfahrern den Heimweg antreten, waren wir bei der Rückfahrt angewachsen, da einige Schönauer Trachtler die Chance auf ein zeitiges Heimkommen nutzen wollten. Eine große Gaudi hatten wir dann noch im Hof vom Stefan Lausch, wo unsere Gäste ausstiegen. Zwar konnte er uns nicht alle mit Bier versorgen, aber die herumgegebenen Flascherl von Schorle bis hin zu Weißbier waren genauso willkommen und auch auf das Gruppenphoto hätten wir sonst verzichten müssen. Gelebte Freundschaft mit unserem Patenverein eben!
Photos: Franz Höbel, Text: Stephan Schlier
Letzten Freitag feierten die Edelweißer Trachtler eine Maiandacht in der Sebastiani-Kirche. Die Andacht stand ganz unter dem Thema des ersten Liedes "Maria breit den Mantel aus". In verschiedenen Gedanken ging Pfarrer Neumaier auf die Bedeutung des Schutzmantels der Gottesmutter
für uns kleine und auch große Christen ein. Dazwischen ließen sich die 280er Musi und ein Gitarrentrio mit empfindsamen Instrumentalstücken hören. Dann stellte sich der Kinderchor auf, um Maria freudig zu begrüßen und im "Magnificat" zu lobpreisen. Die zahlreichen Maiandachtsbesucher sangen kräftig zum Spiel der Orgel (Martin Resch) und nahmen zum Abschluss den eucharistischen Segen in Empfang. Im Anschluss gabs für alle Kinder noch eine Kugel Eis beim Toscani auf Kosten des Vereins.
Bericht: Johanna Höbel, Fotos: FH
Seit dem 1.Mai 2017 ziert wieder eine 28 Meter hohe Fichte aus dem Bad Aiblinger Stadtwald den Kurhausvorplatz. Mit viel "Irxnschmoiz" und ganz traditionell mit den "Schwaiberln" wurde das Prachtexemplar von den Aktiven Burschen des Trachtenvereins "Edelweiß" unter Mithilfe
der Burschenvereine aus Harthausen und Putzbrunn bei München in die Höhe gestemmt. Bereits lange vor dem geplanten Beginn um die Mittagszeit hatten sich viele Schaulustige auf dem Areal zwischen Heimatmuseum und Kurhaus eingefunden, um das Geschehen zu verfolgen. Es mussten immer wieder zusätzliche Sitzgelegenheiten herbeigeschafft werden, um den zahlreichen Besuchern, die mit Spezialitäten aus der Küche des Trachtenvereins, wie seit Jahren von Toni Hausberger beliefert, sowie mit den Bieren aus Maxlrain bewirtet wurden, Platz zu bieten. Unter dem umsichtigen Kommando der beiden "Baummeister" Lui Waldleitner und Manfred Ableitner wurde die neue Stadtzierde Stück für Stück in die Senkrechte befördert. Zwischendurch bedurfte es selbstverständlich einer Stärkung mit "Gerstensaft", aber über die Stränge wurde bis zum Ende der Aufstellungszeremonie nicht geschlagen. Langeweile kam in der Zwischenzeit sicher nicht auf, sorgte doch die Dreder Musi für passende musikalische Unterhaltung und die Kinder und Jugend der "Edelweißer" zeigten mit Plattlern und Tänzen ihr Können. Nach nur knapp zwei Stunden stand der neue Maibaum in der Halterung und sogleich rückte die Drehleiter der Bad Aiblinger Feuerwehr an. Mit deren Hilfe wurden die Zunft-, Handwerker- und Vereinstafeln sowie die weiß-blaue Fahne und schließlich der aus Tannenzweige gebundene Kranz am Maibaum befestigt. Zur von der Dreder Musi intonierten Bayernhymne erhoben sich alle Gäste von ihren Plätzen. Lange konnte die schöne Stimmung nicht mehr genossen werden , denn um halb vier wurde es kalt und regnerisch, wie vorhergesagt. Nachdem alles wieder aufgeräumt war, trafen sich die Helfer noch zum gemütlichen Ausklang beim Ziagler zur Brotzeit.
Bericht: uhe, ergänzt FH
Foto: FH, uhe
Zur Frühjahrsversammlung der „Edelweißer Trachtler“ begrüßte Vorstand Christian Weigl die vielen Mitglieder im Saal beim Kriechbaumer in Mietraching. Die neue Chronistin Barbara Merk verlas den ersten Teil ihres Jahresberichts
und wurde mit viel Applaus von den Anwesenden belohnt. Ebenso wurde Kassierin Maria Kuchler gedankt, die den Kassenbericht vortrug und ein gutes Plus vermelden konnte. Revisor Xav Gartmeier bestätigte eine einwandfreie Kassenführung und bat um die Entlastung der Kassiere, welche die Versammlung auch einstimmig nach kam. Zwischendurch spielten Musikwartin Hanni Höbel, Ludwig Waldleitner und Thomas Spitzl zur Unterhaltung flott auf. Dann kam der große Auftritt der Kindergruppe, die nun seit fünf Jahren besteht und als kleine Anerkennung dafür ein Gauzeichen vom JuX Bad Aibling gesponsert bekamen. Schneidig plattelten und drahten sie und zeigten das Mühlradl. Ein herzliches Dankeschön wurde den Kindern, ihren Eltern sowie Gruppenbetreuern für ihren Einsatz von Johanna Weigl ausgesprochen. Auch über eine Neuaufnahme konnten wir uns freuen, Jakob Huber trat dem Verein als aktives Mitglied bei.
Ein weiterer großer Programmpunkt war die Ehrung der langjährigen Mitglieder.
So wurden für 25-jährige Treue zum Verein Martin Hehlert und Marianne Strauß geehrt (jeweils von links nach rechts).
Für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden Jakob Demmel, Johanna Lallinger, Hubert Weigl, Hildegard Weigl, Hans Schönberger, Maria Schenkel, Josef Waldleitner, Barbara Karl, Roman Ableitner, Irmgard Kriechbaumer und Franz Kriechbaumer ein Abzeichen überreicht. Nicht auf dem Bild: Jakob Riedl, Helmut Wolfahrt und Josef Baumann sen..
Gar 50 Jahre haben Franz Rottmüller, Johanna Eichner, Josef Troffer und Reinhard Landkammer (nicht auf dem Bild: Jakob Hartmann, Erwin Huber und Max Weinmann) auf dem Vereinsbuckel.
Un zu guter letzt hat Resi Huber mit 60 Jahren das "Vereinsrentenalter" erreicht.
Zwei Mitglieder, die sich um den Verein besonders verdient gemacht haben, wurden mit der Ehrenmitgliedschaft bedacht: Rosa Rottmüller und Reinhart Landkammer. Herzlichen Glückwunsch.
Anschließend erläuterte Vorstand Weigl, wie die Verhandlungen mit dem Burschenvereinen Harthausen b.M. und Putzbrunn abgelaufen sind. Nach langem Feilschen einigte man sich und so wurde der gestohlene Maibaum wieder ausgelöst. Erfreulich ist, dass die Trachtler und die Burschen beim Maibaumaufstellen zusammenhelfen. Es wurden noch anstehende Termine bekanntgegeben: Kranzbinden für den neuen Maibaum am Do, den 27. 04. Um 18:30 Uhr beim Ziagler, 28.04. Gauball in Mietraching im Gasthaus Kriechbaumer, 30.04. um 9:15 Uhr Abmarsch 18er Bittgang nach Höhenrain. Anmeldungen für den Bus zur Fahnenweihe nach Simbach a.Inn am 28.5 sind noch möglich. Nach diesem letzten offiziellem Programmpunkt tanzte die aktive Gruppe noch Plattler auf, einige Musikstückeln wurden abschließend gespielt und mit einem gemütlichem Beisammensein klang der Abend langsam aus.
Bericht: Barbara Merk, Fotos: FH
Am 1. Mai wird in Bad Aibling von uns ein neuer Maibaum aufgestellt. Dazu wird am Donnerstag um 18:30 beim Ziagler der zugehörige Kranz gebunden. Wir brauchen wieder viele Helfer.
Am 1. Mai beginnen die Arbeiten am Kurhaus um 8:00 Uhr. Je nach Wetterlage wird vorher entschieden ob das Fest stattfindet. Ausweichtermin ist Sa. der 6. Mai.
Ende März wurde der neue Aiblinger Maibaum aus dem Ghersburger Wald zum "Wurmbauern" transportiert, wo er im dort freigemachten Fahrsilo hergerichtet wird. Der Baum wurde gescheppst und gehobelt und alle haben zusammen geholfen beim Auftragen der weißen Grundfarbe. Als Wachstüberl dient die vom Willinger Dirndl-u. Burschenverein geliehene "Goas-Hüadn". Natürlich wird der Baum täglich bewacht, die erste Versuch den Maibaum zu stehlen konnte auch schon erfolgreich
verhindert werden. Die Maibaumwache Vinzent Halbig und Anian Merk ließen den Dieben keine Chance.
Aber leider wars dann am Karfreitag soweit - über Mittag wurde uns der Baum von den Burschen aus Harthausen und Putzbrunn gegrampfelt. Nachdem die Auslöseverhandlungen erfolgreich verliefen, wurde der Baum am Dienstag, den 18. April bei Eiseskälte wieder zurückgebracht. Dafür gab's Leberkäs und Bier als Stärkung.
Der Maibaum bekam nun seine Rauten und die blaue Farbe und sieht nun schon ganz passabel aus. Auch wurden jetzt die Sicherungsmaßnahmen verstärkt und wir hoffen dass bis zum 1. Mai nun alles glatt geht.
Seit mehr als zehn Jahren wird beim Trachtenverein Edelweiß Bad Aibling die Tradition des Osterkerzen-Bastelns gepflegt. Jeweils am Mittwoch der Karwoche kommt der Trachtler-Nachwuchs im Mietrachinger Gemeindehaus zusammen und verziert die zunächst weißen Kerzen nach eigenen Vorstellungen oder nach vorgelegten Motiven. So fanden sich heuer wieder 23 Kinder
ein, die unter Anleitung von Johanna Weigl und Edith Bossmann diese Kerzen gestalteten. Aus Wachsplatten wurden mit spitzem Messer die „Einzelteile“ herausgeschnitten und dann mit viel Geschick auf die „Rohlinge“ drapiert. So unterschiedlich wie die Kinder selbst waren dann die Ergebnisse. Während die siech viel für die christlichen Motive wie Kreuz, Osterfeuer oder Lämmer entschieden hatten, gab es auch Kinder die „Pfeil und Bogen“ oder den hauseigenen Bulldog auf Ihren Kerzen verewigt sehen wollten. Gebastelt wurde diese nicht etwa zum Verkauf, sonder die Osterkerzen werden von den Kindern selbst am Ostersonntag zusammen mit dem „Speisenkörberl“ in die Kirchen getragen. Die Bewunderung der Familienangehörigen dürfte jedem Kind für seine selbst gefertigte kerze sicher ein.
Text und Bilder: Uwe Hecht
Unsere Nachwuchstrachtler waren bei der Trachtenvorstellung auf der Messe in Rosenheim, wobei sie auch die Gelegenheit nutzten den Stand der OVB-Heimatzeitungen zu besuchen.